Wir wissen noch nicht, wie es aussieht, aber gestern wurde ein weiteres Detail des kommenden winzigen städtischen Elektrofahrzeugs MegaCity von BMW bekannt: Es wird aus Kohlefaser gebaut, die teilweise in den USA hergestellt wird
BMW wird mit dem Verbundwerkstoffexperten SGL Group zusammenarbeiten, um ein neues Werk in Moses Lake, Washington, zu errichten, in dem leichte Kohlefasermaterialien für Anwendungen in der Autoindustrie hergestellt werden.
Die Gesamtkosten der Anlage werden 100 Millionen US-Dollar übersteigen, und es werden voraussichtlich rund 80 Arbeitsplätze entstehen.

2009 BMW Concept ActiveE

2009 BMW Concept ActiveE

BMW M6 Kohlefaserdach

Mini E Elektrofahrzeug - nein, kein Motor drin

MINI E.
Grüne Kraft
Warum die Anlage in Nordamerika platzieren, könnte man fragen? Denn laut BMW stammt die zu verbrauchende Energie aus Wasserkraftgeneratoren, was sie weitaus umweltfreundlicher macht als an anderen Standorten.
Trotzdem werden die verschiedenen Materialien für die MegaCity-Komponenten wie bei den meisten modernen Industrieprodukten weltweit transportiert.
Japan -> USA -> Deutschland x 3
Erstens wird das Rohmaterial zur Herstellung von Kohlenstofffasern - einfach als "Vorläufer auf Polacrylnitrilbasis" bezeichnet - in Japan von einem Joint Venture zwischen SGL und Mitsubishi Rayon hergestellt und in die USA geflogen
Die eigentlichen Kohlenstofffasern selbst werden am Mosessee hergestellt und anschließend nach Deutschland geflogen, wo sie in Wackersdorf zu leichten Stoffen verarbeitet werden.
In einem anderen deutschen Werk in Landshut werden die eigentlichen Kohlefaserkomponenten für die MegaCity aus diesen Stoffen hergestellt. Danach wird das Auto selbst in einem dritten deutschen Werk in Leipzig gebaut.
BMW hat den CO2-Fußabdruck des Materialtransports über drei Kontinente und durch fünf Werke nicht kommentiert. Bisher wurden jedoch Kohlefasern in Rennwagen sowie Karosserie- und Innenverkleidungen für die Leistungsmodelle der M-Serie verwendet.
Neuer BMW Typ
Der MegaCity selbst wird Mitte 2013 als Modell für 2014 auf den Markt gebracht und als "Untermarke" von BMW für den Einsatz vorwiegend in überfüllten städtischen Gebieten verkauft.
Der erste von mehreren Karosserievarianten wird voraussichtlich ein viertüriger, dreitüriger Schrägheck sein, der jedoch wahrscheinlich kleiner ist als Kleinwagen wie der Honda Fit 2010.
Alle MegaCity-Fahrzeuge werden ausschließlich mit Strom betrieben, der in einem 16-Kilowattstunden-Lithium-Ionen-Akku gespeichert ist. Die Zellen stammen aus einem Joint Venture des deutschen Teileherstellers Bosch und des koreanischen Konglomerats Samsung.
Frühe Tests
Um Komponenten zu testen und praktische Erfahrungen mit Elektrofahrzeugen zu sammeln, hat BMW zwei Elektroautos hergestellt. Der erste war der zweisitzige Mini E, von dem 600 Exemplare in den USA, Europa und Großbritannien getestet werden
Das neueste ist das neue ActiveE-Konzept, das auf der Detroit Auto Show im Januar vorgestellt wurde. Auch es wird ab dem nächsten Jahr von mehreren hundert Fahrern getestet.